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Am Anfang ist es immer nur Gerste. Eigentlich besteht ein richtiger Scotch erst einmal nur aus Gerste und Wasser. Die Qualität der reifen Gerste ist somit für den Whisky und die verarbeitende Destillerie von großer Bedeutung. Zunehmend wird deshalb biologisch angebaute Gerste zur Whisky-Produktion verwendet. Bruichladdich beispielsweise bemüht sich, nur noch Gerste von Bauern der Region, also von Islay, zu verwenden. Auf diese Weise erhält man ein vollständig regionales Produkt.

Mälzerei in Port Ellen


Die Gerste wird dann als erstes gemalzt (malting). Das machen nur noch wenige Destillerien selbst. Bowmore malzt rund ein Drittel des eigenen Bedarfs. Die meisten Islay-Destillerien bestellen das bereits gemalzte Korn u.a. in Port Ellen, wo das Malzen und Trocknen nach individuellen Vorgaben erfolgt. 

Malzboden von Kilchoman


Im Wesentlichen wird beim Malzen zuerst einmal die Gerste in Wasser aufgeweicht. Natürlich nicht in irgendeinem Wasser. Hier werden ganz bestimmte Quellen genutzt, die je nach Geschmack des zukünftigen Whiskys Jod-, Torf-, oder sonst-was-haltig sind. Nach dem Quellen des Korns, bei dem Stärke in Zucker gewandelt wird, wird das Korn auf so genannten Malzböden ausgebreitet und mehrere Tage gewendet.

Ofen aus Bowmore
                     



Das anschließende Trocknen des Malzes (kilning) ist ebenfalls ein wesentlicher Punkt für den individuellen Geschmack eines jeden Whiskys. Der hängt im Wesentlichen auch davon ab, womit das Feuer erzeugt und was dann dem Rauch so beigemischt wird.

gestochener Torf irgendwo auf Islay


Auf Islay wird das Feuer natürlich mit dem einheimischen Torf befeuert, dem dann in unterschiedlicher Weise Heidekraut, Seetank, Holz und andere Dinge (Autoreifen ??) beigemischt werden. Die Destillerien sind daher immer an den Pagodendächern ihrer Malzdarren erkennbar, auch wenn diese, wie gesagt, in den meisten Fällen nicht mehr in Betrieb sind.

Mühle von Bruichladdich


Spätestens jetzt beginnt der Fertigungsprozess in der jeweiligen Destillerie mit dem Mahlen (milling) des gemalzten und gereinigten Korns. Hier wird das Korn in 3 verschiedenen Stärken gemahlen ...

... und 3 Arten Schrot

 

                       


... und dieses dann in unterschiedlichem Verhältnis gemischt (z.B. 70/15/15 %). Das ist sehr wichtig für das sich anschließende Maischen. Das konkrete Mischungsverhältnis ist ein weiterer Punkt hinsichtlich der individuellen Rezeptur einer jeden Destillerie.

Würze in Bunnahabhain


Das Malzschrot wird anschließend beim Maischen (mashing) in einen großen Bottig zusamen mit heißem Wasser gegeben und eben gemaischt, indem es einige Stunden langsam durchgerührt wird. Auch hier spielt das spezielle Wasser wieder seine Rolle hinsichtlich des späteren Geschmacks. Der Zucker löst sich und die entstandene Würze (wort) wird abgelassen. Der Rest wird dann an Islays glückliche Kühe verfüttert.

Mashtun's in Lagavulin


Die Würze kommt nun unter Zugabe von Bierhefe in riesige Bottiche, die Mashtun's, zur Gärung (washing / fermentation). Es dampft, brodelt und schäumt derartig, dass nach einigen Tagen eine Art Bier (wash), mit einem Alkoholgehalt von bis zu 9 % entsteht.

Stills von Bowmore


Nun wird gebrannt. Zuerst wird das „Bier“ einmal destilliert (distilling 1), indem es in eine Brennblase umgefüllt und erhitzt wird. Diese Brennblasen für den ersten Destillationsvorgang nennen sich daher „wash stills“. Die entstandenen Raubrände werden „low wines“ genannt und haben einen Alkoholgehalt von ca. 25 %. 

Stills von Laphroaig


Anschließend wird das Destillat ein zweites Mal gebrannt (distilling 2). Die dafür verwendeten Brennblasen nennen sich „spirit stills". Die Form der Brennblasen für den ersten und zweiten Brenngang unterscheiden sich. Einige wenige Whiskys, die dreifach gebrannt werden, durchlaufen den „spirit still“ doppelt. Auch die Form der Brennblasen der einzelnen Destillerien sind unterschiedlich, individuell, denn auch die Form beeinflusst den Geschmack des späteren Whiskys.

Spirit Safe von Bunnahabhain


In jedem Fall wird das Destillat vom Anfang und Ende eines jeden Brennvorgangs entfernt, so dass nur der so genannte reine „middle cut“ verwendet wird. Der Alkohol wird zudem noch mittels des so genannten „spirit safe“ hinsichtlich seiner Reinheit kontrolliert. Das ist Vorschrift. Der so entstandene „spirit“ oder auch „proof“ hat einen Alkoholgehalt von oftmals mehr als 60%.

Abfüllung in Lagavullin


Der fast fertige, farblose Whisky wird nun in Fässer gefüllt (filling). Das sind nicht irgendwelche Fässer. Hier werden je nach Zielsetzung hinsichtlich des finalen Geschmacks alte Burbon-Fässer, Sherry-Fässer und der gleichen mehr (ausgebrannte Erdölfässer ??) verwendet. Manchmal wird der Whisky auch noch einmal umgefüllt, um ein so genanntes Finish im Geschmack zu erzeugen.

Fässer auf dem Hof von Ardbeg


Die Beschaffung der Fässer ist teilweise schwierig. Einige der größeren Destillerien haben z.B. eine eigene Sherry-Produktion irgendwo in Übersee, um sich das Recht an den Fässern zu sichern. (Ein mitdenkender Whisky-Trinker schenkt deshalb seiner Schwiegermutter zu jeder passenden Gelegenheit Sherry und dem Schwiegervater Burbon.)

Das Lager von Bunnahabhain


Der letzte Schritt ist dann die Lagerung (warehousing). Auch hier reagiert der entstehende Whisky durch das Holz des Fasses mit seiner Umgebung, im Falle von Islay mit der Meeresluft. Dabei gehen pro Jahr ca. 2 % des Alkoholgehalts verloren, der so genannte „angels share“. Also aufpassen! Sinkt der Alkoholgehalt unter die Marke von 40 %, darf man nicht mehr von einem Whisky sprechen. Und hier im Fass bekommt der Whisky auch seine Farbe, sofern nicht am Ende mit Sirup zusätzlich nachgeholfen wird.

Flaschenfüllung von Bruichladdich


Die Finalisierung ist dann das Abfüllen (bottling). In den meisten Fällen gehen die Fässer dafür auf die Reise, die Abfüllung erfolgt extern. Ist der Alkoholgehalt zu hoch, wird der Whisky noch einmal mit Wasser gestreckt, bis die vorgesehene Stärke erreicht wird. Oder der Inhalt wird mit dem Inhalt anderer Fässer gemischt (blend). Auf Islay füllt nur Bruichladdich seine Whiskys selbst ab. Eng verbunden mit dem Abfüllen in Flaschen ist natürlich heutzutage auch das Marketingkonzept.

Die Bar im Lochside-Hotel von Bowmore


Und nun kann der Whisky verkostet werden (tasting).

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