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Der Bruichladdich ist grundsätzlich mein Liebling unter den Lieblingen (Islay). Die Destille liegt eigentlich auf der vorgelagerten Islay-Halbinsel Rhinns und ist mit Talisker (Isle of Skye) die Westlichste in Schottland. Sie wurde 1881 erbaut und stellte meines Wissens zwei mal komplett den Betrieb ein, von 1929-36 (in dieser Zeit starb der Gründer William Harvey) und von 1994-2001. Ab 1968 gehörte Bruichladdich zur Invergordon-Gruppe, die 1993 komplett von Whyte&Mackay (Amerikaner, ab 1995 dann Jim Beam Brands) übernommen wurde. Nachdem Bruichladdich schon ab den 1980er Jahren Probleme hatte (teilweise nur ein Tag Produktion je Woche) wurde die Destille Ende 1994 zu Gunsten von "Isle of Jura" dicht (war'n die Ammis selbst wohl nich so janz) gemacht. Mark Reynier erwarb Bruichladdich Ende 2000 (nachdem er ein paar Jahre zuvor bei Ardbeg überboten wurde) und startete im Frühjahr 2001 gemeinsam mit Brennmeister Jim McEvan die unabhängige Produktion. Danke! 2001, 2003 & 2006 wurde Bruichladdich "Destille of the Year"! 



Bruichladdich The Fifteen 2nd Edition ("The Mellow Yellow") - Dieser 15-jährige ist einfach nur lecker. Angenehm ölig auf der Zunge, etwas torfig mit einem dicken Stück guter dunkler bitterer Schokolade (welches darin aufgelöst wurde), verfeinert mit einem Hauch von Zitrone(nschale?). Ein angenehmer, sanfter Abgang mit etwas Schärfe. Diese 2nd Edition ist in amerikanischen Eichenfässern gereift und hat letztendlich in genau 25 Wochen in Weißweinfässern aus dem französischen Sauternes sein Finish erfahren dürfen, im Unterschied zur 1st Edition, welche noch eine gewisse Sherryfaßfinishanteilnote in sich birgt. Ich denke, das muss man einfach im Hinterkopf haben, wenn man sich den Freuden dieses edlen Tropfens vorbehaltlos hingibt (taste the difference!). 

Bruichladdich Links - K Club "16th Hole" (14 Jahre/46%/1993) - Die Links Serie bringt 14-, 15- und jetzt auch 16-jährige im Design verschiedener Golfplätze mit durchgängig 46% limitiert auf den Markt. "The 16th Hole" ist der 6. dieser Serie und stammt aus Bourbon Fässern mit einem Finish aus Cotes Rotie und Hermitage Rouge Syrah Fässern. Er ist leicht ölig, etwas torfig, sehr intensiv, mit einer Note Sherry und wieder diese Spur von Früchten und mit einer Menge Pfeffer im langen Abgang. Ein toller Islay. Nach Aussagen von Verantwortlichen der Destille sind vor alem die Jahrgänge 1991, 1990 und 1988 noch gut im Warehouse vertreten. Es geht also weiter. Die bisherien Links:

  • I.    "The Old Course of St. Andrews" - 2003 - 14 Jahre
  • II.   "Augusta 16th Hole“. - 2004 - 14 Jahre
  • III.  "Royal Troon 18th Green “ - 2004 - 14 Jahre
  •       "Swilcan Bridge at St. Andrews" (0.5l) - 2004 - 10 Jahre
  • IV.  "Turnberry 10th" - 2005 - 14 Jahre
  • V.   "Royal Liverpool Hoylake" - 2006 - 14 Jahre
  •       "Swilcan Burn“ (0.5l) - 2006 - 16 Jahre
  • VI.  "K-Klub 16th Hole" - 2007 - 14 Jahre
  • VII. "Carnoustie" - 2007 - 14 Jahre
  • VIII."Torrey Pines" - 2008 - 15 Jahre
  • IX.  "Birkdale" - 2008 - 15 Jahre
  • X.   "Valhalla 13th Hole" - 2008 -15 Jahre

Bruichladdich WMD2 "The Yellow Submarine" (14 Jahre/46%/1991)  - Die Geschichte vom kleinen gelben Mienensuch-U-Boot, welches vor Islay gefunden und lange nicht abgeholt wurde, ist ja nun schon hinlänglich bekannt. Die Flasche dazu sieht lustig aus und beinhaltet einen weiteren großartigen 14-jährigen unter dem Motto: Peat meets Sherry. Leicht ölig, explosiv in der Nase und im Abgang, schmeckt man den torfigen Ursprung durch die Sherry-Note hindurch. Sehr komplex mit Spuren von Vanille, Fenchel, Früchten, Pfeffer und vielem mehr ... (mglw. auch Metall mit gelbem Anstrich).  

Bruichladdich 3D Second Edition ("The Peat Proposal") - Moine Mhor (The Big Peat) (-/50%/) - 3D steht für 3 Dimensionen: 3 verschiede Jahrgänge mit 3 verschiedenen Arten Torf (verschiedener Dekaden !) gelagert in 3 verschiedenen Holzfassarten in 3 verschiedenen Kellern vollendet zu einer (in diesem Fall großartigen) Komposition. Einer meiner absoluten Favoriten: Torfig, aber nicht zu sehr, etwas rauchig, Meer - ja ! - aber auch ein Hauch von gelben Früchten und eines der Fässer stand mal neben einem alten Sherryfaß. Perfekt, Mr. McEvan!  Da kauf' ich nochmal nach - solange der Vorrat reicht (schließlich ist die First Edition schon lange lange alle). Ach, eigentlich issa totaler Mist ;-) Ehrlich. Kauft den bloß nich! 

Bruichladdich 3D Third Edition - The Norrie Campbell Tribute Bottling (-/46 %/-) - Wieder 3 verschiedene Jahrgänge, 3 verschiedene Lager und 3 verschiedene Sorten Torf. - Was für echte Torfies ! Im Ernst: schon sehr torfig (Campbell war wohl der letzte traditionelle Stecher auf Islay), aber dann doch weniger apothekisch, eher flüchtig, im Abgang, dann schon etwas (fast zu) bitter, holzig. Jewöhnungsbedürftich, aber ein echter Islay. 

Bruichladdich Waves - Atlantic Freshness (7 Jahre?/46% /-) - Riecht torfiger als er letztendlich ist, nur etwas ölig auf der Zunge, etwas erdig, mit einem Spritzer Fenschel und einem Hauch Karamell (ha !) und jede Menge Pfeffer, nicht nur im Abgang. Interessant ! Verschiedene Jahrgänge - sicher hauptsächlich 2001 und etwas vom 1998er Bestand. Die Brennerei hatte die Produktion zwischen 1994 und 2001 ja eingestellt, bis auf 1998, als die gesamte Mannschaft der (Isle of) Jura-Destille mal für 6 Wochen rüberkam und gut 100 (Bourbon-)Fässer produzierte (beide Destillen gehörten seinerzeit der Jim Beam Brands Group). Sein Finish erhielt er aber in Madaira-Fässern. 

Bruichladdich Rocks - Atlantic Freshness (7 Jahre?/46% /-) - fast "geschmackslos", weniger torfig, nur wenig ölig (-> Atlantic freshness eben), aber sehr explosiv in der Nase und scharf im Abgang. Was für Männer !!! Wieder verschiedene Jahrgänge, ähnlich wie beim Waves. Sein Finish erhielt er in Grenache Wein-Fässern. 

Bruichladdich Peat (2008/46% /-) - der Name ist Programm (35ppm). Ebenfalls wieder "dreidimensional" - also aus 3 Jahrgängen, 3 ... usw., aber doch wohl mit dem Schwerpunkt auf jungem Whisky nach 2001. Vordergründig torfig mit etwas Vanille, aber wenig Schärfe und dann doch recht leicht. Etwas für Einstiegstorfies, auch vom Preis her. 

Bruichladdich Full Strength (13 Jahre/56%/1989) - Der Jahrgang meines großen Sohnes, 2007 geöffnet, torfig, rauchig, nur leicht ölig, dennoch angenehm rund und recht mild, mit einer Note gelber (Citrus-)Früchte, Karamell und Honig. "Full strength" dann aber im Abgang mit einer ordentlichen Portion Pfeffer.  

Bruichladdich Full Strength Second Edition (11 Jahre/56%/1994) - Der Jahrgang meiner großen Tochter, habe ich aber noch nicht verkostet. Nachgereift in Madeira Fässern. Jedenfalls ersteinmal der letzte Jahrgang bevor die Produktion eingestellt wurde. Mal sehen ob das weiter so klappt mit Jahrgängen ('n paar Kinda habick ja noch und die Destille wurde ja rechtzeitig wiedereröffnet).

Bruichladdich Infinity [3] Edition 3_10 (2009/50%/-) - Auch die Infinity-Serie vereint unterschiedliche Jahrgänge mit unterschiedlichem Peatlevel aus unterschiedlichen Fässern. Für diese Edition kommt die Mischung aus Fässern aus amerikanischer Eiche, sowie aus Sherry- und Tempranillo-Fässern. Torf und Sherry-Note halten sich angenehm die Waage, angenehm ölig, scharf im Abgang, vielleicht noch etwas leicht. Aber lecker.

Port Charlotte PC7 (7 Jahre/61%/2001) - Die Gerste kommt von der Octomore-Farm oberhalb von Port Charlotte, das verwendete Wasser floss durch den Gneiss Rock von Rhinns (der Halbinsel auf der Bruichladdich und PortCharlotte liegen), der sehr torfhaltige (40ppm) Whisky lagerte tief in den Felsen der ehemaligen Port Charlotte Destillerie (die heute zu Bruichladdich gehört). Eine Bombe ! Sehr torfig, rauchig und (mir etwas zu) bitter. Seine Komplexität lässt sich daher nur erahnen.

Port Charlotte PC8 (8 Jahre/60%/2001) - Ja, das ist er ! Weniger ist mehr. Was beim PC7 noch zu viel des Guten (torfig, bitter) war (und ist), wirkt hier etwas dezenter und lässt damit eine breitere Geschmacksvielfalt, u.a. Holz und Toffee, zu. Sehr Komplex, sehr angenehm. Ein würdiges Ende dieser Serie, denn einen PC9 soll es angeblich nicht mehr geben.


Auf Islay gibt es noch 6 andere aktive Destillen: 3 im Süden (Ardbeg, Lagavulin, Laphroaig - Port Ellen kann man auch noch kaufen, die Destille ist aber seit 1983 geschlossen), 2 im Osten (Caol Ila, Bunnahabhain) und eine im Zentrum (Bowmore - in japanischer Hand!?) der Insel, direkt gegenüber von Bruichladdich.



Bowmore: Obwohl die größte und angeblich bekannteste Destille der Insel, ist Bowmore für mich nur der Einstiegs-Islay, er hat am wenigsten eigenen Charakter. Fest in japanischer Hand, geht der größte Teil der Produktion auch genau dorthin. Surf (-/40 %/-) - ohne Altersangabe - leicht ölig, torfig, etwas apothekisch, aber mild mit Spuren von Vanille und Honig. Beim Enigma (12 Jahre/40 %/1993?) kommt neben dem Torf auch die Sherrynote durch, er ist nussiger, komplexer und auch explosiver.

Bunnahabhain (12 Jahre/40 %/1993?) - Ölig, torfig, rauchig, ein echter Islay, aber nur wenig apothekisch, etwas salzig, mit Spuren von Kaffee, mild im Abgang.

Caol Ila (12 Jahre/43 %/1995?) - Der kann wohl direkt in der Apotheke bezogen werden. Angenehm ölig, torfig, rauchig, erdig, salzig und man schmeckt das Mehr, langer, komplexer Abgang.

Laphroaig (10 Jahre/40 %/1995?) - sehr torfig, etwas rauchig, leicht ölig, ziemlich salzig, Gras oder Algen, schmeckt sehr nach Mee(h)r, scharfer, langer Abgang. 

Lagavulin (16 Jahre/43 %/1990?) - Dieser immerhin 16-jährige ist die Standardvariante und wohl zu recht Islay's Vertreter bei den Classic Malts, denn er vereint aus meiner Sicht alle Charakteristika der Islay-Whiskeys. Sehr komplex, natürlich torfig, rauchig, angenehm ölig, apothekísch, nur etwas salzig, etwas Pfeffer, irgendwo auch ein wenig Sherry-finish, aber dann doch ein milder Abgang.  

Ardbeg (10 Jahre/ 46 %/ 1995?) - Die Hardcore-Variante, wo die anderen (La...) aufhören, fängt Nachbar Ardbeg erst richtig an. Sehr intensiv: torfig, rauchig und direkt aus der Apotheke bezogen (Jod - diese Note war aber bei früheren Jahrgängen meiner Meinung nach etwas stärker augeprägt), aber angenehm ölig und mit einem scharfen, salzigen Abgang. Ich vermute mal, sein Geheimnis liegt in der Endlagerung in ausgebrannten Erdölfässern. Jedoch je älter, desto mehr verliert er dann an seiner Intensität. 

Finlaggan (-/58 %/-) "The Original Peaty" - Eine unabhängige Abfüllung ohne Altersangabe. Ich denke, dahinter verbirgt sich ein junger Laphroaig, in diesem Fall in Faßstärke, ebenfalls sehr salzig, apothekischer, mit mehr Schärfe im Abgang. Sehr Empfehlenswert! 

Smokehead (-/43 %/-) - Auch eine unabhängige Abfüllung ohne Altersangabe, kommt dem Ardbeg am nächsten. Ölig, torfig, rauchig, salzig und Pfeffer im Abgang. Ich vermute aber, dahinter verbirgt sich ein junger, intensiver Caol Ila.


Und dann gibts ja auch noch andere Inseln auf denen Whisky gebrannt wird: Orkney (Highland Park, Scapa), Skye (Talisker), Mull (Tobermory (und Ledaig)), Jura (Isle of Jura), Arran (The Arran Malt) und die Halbinsel Kintyre (Glen Scotia und Springbank (und Longrow und Hazleburn)). Auch dazu demnächst mehr ...


Und dann gibts noch die Highlands mit der Speyside und die Lowlands in Schottland und Irland und Tennessee und Kentucky ... Koste ich auch noch. Alles!


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